Bulletin der Wiener Botschaft der DVRK

Am 1. Juni 1984 gab es in der Familie von Frank-Peter Schröder ein noch nie da gewesenes Fest. Seine Familie wohnte in der Bruno-Leuschner-Straße 68 in Berlin-Marzahn. Der Präsident der DVR Korea Kim Il Sung besuchte während seines Aufenthaltes in der DDR seine Wohnung.

Schröder wurde neben Freude und Begeisterung von Sorge ergriffen. Denn es war ein ungewöhnlicher Fall, dass das Staatsoberhaupt eines anderen Landes eine einfache Arbeiterfamilie mit seinem Besuch beehrte.

Kim Il Sung besichtigte Berliner Hauptstraßen und hörte dabei Erläuterungen über den Städte- und Wohnungsbau in Berlin. Dann suchte er die Familie von Frank-Peter Schröder, Arbeiter eines Werkzeugbetriebes, auf, um sich nach der Lebenslage einer kinderreichen Familie zu erkundigen.

Der Gastgeber und seine Familie überreichten dem Gast einen duftenden Blumenstrauß und grüßten ihn. Kim Il Sung sagte, er freue sich sehr, ihr glückliches Leben zu sehen, und besichtigte die einzelnen Zimmer. Er saß mit ihnen zusammen und fragte sie, wie viel ihre Familie zählt, wo sie arbeiten, welchen Beruf sie die Kinder wählen lassen wollen, welche staatliche Fürsorge und Hilfe sie erhalten.

Er hörte die Antwort der Eheleute, dass sie Drillinge haben, sagte, sie seien eine glückliche Familie, und empfahl ihnen, in der Ferienzeit zusammen mit den Kindern nach Korea zu kommen und fröhlichen Urlaub zu verbringen, wenn die Drillinge künftig heranwachsen und Schule besuchen werden. Und er wollte die Drillinge sehen.

Die Eheleute nahmen die Drillinge mit. Da nahm Kim Il Sung einen von ihnen auf den Schoß, sah lächelnd das niedliche Kind ins Gesicht und sprach zu den Eltern, er wünsche, dass sie die Drillinge zu hervorragenden Talenten großziehen mögen, die die Zukunft des Landes auf sich nehmen werden.

Dann ließen sich die Familienangehörigen in einer familiären Atmosphäre zusammen mit ihm zum Andenken fotografieren. Die Eheleute schenkten ihm Wein ein und überreichten ihm ein Souvenir. Er wünschte ihrer Familie viel Glück und machte den Drillingen gleiche Geschenke, die koreanische Drillinge erhalten.

Schröder wurde sehr gerührt. Denn er hatte davon erfuhren: Kim Il Sung hatte während des harten Kampfes gegen fremde Aggressoren Mitgliedern der Kindervereinigung seine einzige Wolldecke zukommen lassen und während des Partisanenkampfes in Urwäldern Schule der Kindervereinigung gegründet. Er nannte Kinder König des Landes und ließ große und prächtige Schülerpaläste und Kinderklubhäuser bauen. Er ließ Kinderkrippen und -gärten an sonnigen Stellen hervorragend errichten und sagte, er freue sich sehr, unter Kindern zu weilen. Er sorgte dafür, dass das Land den Drillingsbrüdern Silberstilette und den Drillingsschwestern Goldringe schenkt und für ihre Gesundheit und Zukunft voll und ganz verantwortet.

Schröder hatte vermutet, Kim Il Sung würde nur seine Wohnung besichtigen und mit seiner Familie Grußworte wechseln. Aber der Gast erkundigte sich wie ein Familienoberhaupt eingehend nach der Lebenslage und trug Sorge für die Zukunft der Kinder. Bei seinem Anblick wurde der Gastgeber von einer Welt der grenzenlosen Menschenliebe des gütigen Vaters tief beeindruckt.

Später schrieb Schröder in seinen Erinnerungen an jenen Tag, an dem Kim Il Sung seine Wohnung beehrt hatte:

„Es ist eben Präsident Kim Il Sung, der die Geburt von mehr Drillingen für ein gutes Vorzeichen für das Aufblühen des Landes hält und den Menschen, das wertvollste Wesen in der Welt, so sehr liebt.“